Das Gold der Felder

In dem Song "Abendstunde, stille Stunde" der 1973 in Dresden gegründeten Artrockband Lift heißt es im Refrain:

"Und es wächst die gold'ne Ernte, wächst heran auf diesem Land.
Und das Gold, das Gold der Felder, wird schon bald zu Brot gebrannt."

Die poetische Zeile dieser wunderschönen Rockballade sowie die Ansage von Bruder Tuck im Film "Robin Hood", der Herr habe für den Verzehr von Getreide eine höhere Form vorgesehen, haben zu diesem Beitrag inspiriert.

 

Radeberger Pilsner

Dieses sächsische Gold aus dem Hause Radeberger Exportbierbrauerei ist seit 1872 Balsam für durstige Kehlen. Als Tafelgetränk seiner Majestät des Königs Friedrich August III. von Sachsen (1865-1932) wurde es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hoch dekoriert. Den perfekten Genuss erzielt man übrigens bei ca. 6°C Trinktemperatur.

Radeberger Pilsner ist jedoch nicht nur ein profaner Durstlöscher. Zum Beispiel beim Räuchern von Aalen oder Forellen findet es auch als "Räuchergold" Anwendung. Weitere nicht so bierernst gemeinte Informationen über Bier findet man hier.

 

Scotch Whisky

Man sollte ihn nicht unbedingt zum Bier trinken, es schadet aber auch nicht, jedenfalls solange man's nicht übertreibt. Mälzen, Maischen, Gären, und dann entsteht ja so eine Art Bier, nur das heisst das Gebräu dann Wort. Nach dem Destillieren und Reifen erhält man ein ganz besonderes Lebenswasser, wie die Schotten ihren Whisky gerne nennen.

 

Bei dem mit Torf befeuerten Darren durchzieht der Rauch das Grünmalz, wodurch später die rauchige Note des Whiskys entsteht. Bekannt dafür sind die Whiskys der schottischen Hebrideninsel Islay. Das muss man sich doch mal aus der Nähe ansehen. Ein Reisebericht folgt ...

 

Goldbroiler

Goldbroiler war in der ehemaligen DDR der kommerzielle Begriff für das Brathähnchen, im Volksmund oft auch Gummiadler oder Göker genannt. In den 70er Jahren gab es auf jedem besseren Marktplatz eine sogenannte Broiler-Bar, in der die Vögelchen im Infrarotgrill bruzelten.

Dem Umstand, dass Hähnchen sich von Getreidekörnern ernähren ist es geschuldet, dass der Broiler seinen Platz auf dieser Seite gefunden hat. Seit dem die Pizza-Bäcker und Döner-Buden den Broiler-Bars den Rang abgelaufen haben, grillt man Goldbroiler am besten selbst.

 

Hier das Rezept:

 

Marinade: pro Vogel (1,4 kg) je ein gestrichener Teelöffel Salz, Paprika edelsüß und Paprika scharf in etwas Öl und einem Schuß Sherry (zur Not tut's auch Weinbrand) anrühren. Wer es mag, einen halben Teelöffel Rosmarin hinzugeben.

Das Hähnchen mit der Marinade einstreichen (Backpinsel) und auf ein Wasserglas (Öffnung nach unten) aufsetzen. Nun von außen schön gleichmäßig einstreichen. Die Vögel auf ein Backblech stellen, in den vorgeheizten Backofen stellen. Bei 170°C (Umluft 150°C) ca. 1 Stunde und 20 Minuten backen.

Die fertigen Boiler halbieren und anrichten. Dazu passen Brot, Brötchen, Pommes frites und/oder ein Salat. Den Bratensud kann man als Tunke verwenden (oder wie der Sachse sagt: zum Ditschen).